Wer hätte gedacht, dass in Pankow, einem Viertel, das man vielleicht eher mit Kopfsteinpflaster und Jugendstil-Fassaden verbindet als mit tropischem Flair, eine überraschend lebendige Szene für singapurische Küche gedeiht? Die Anziehungskraft geht über das reine Exotische hinaus: Hier findet man eine authentische Fusion von chinesischen, malaiischen und indischen Einflüssen, die anderswo in Berlin selten so unverfälscht anzutreffen ist. Es ist jene Nische der Hochküche, die nicht auf Sterneniveau abhebt, sondern auf der Ehrlichkeit von Garküchen basiert – eine Küche, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde und nun in Pankow ihre eigene kleine Oase findet. Für den neugierigen Gaumen, der mehr sucht als das altbekannte Einerlei, und der bereit ist, sich auf eine kulinarische Reise zu begeben, die nicht immer im ersten Suchergebnis erscheint, ist Pankow der richtige Ort. Es ist die Chance, eine Geschmacksvielfalt zu erkunden, die in ihrer Komplexität erstaunt und in ihrer Zurückhaltung überzeugt.