Wer in Spandau nach authentischer Japanischer Küche sucht, wird überrascht sein, dass die Westberliner Peripherie hier einiges zu bieten hat, was man andernorts in der Stadt so nicht findet. Abseits der üblichen Ramen-Spots oder Sushi-Ketten, die sich wie Pilze nach dem Regen in den Innenstadtbezirken ausbreiten, finden sich hier Etablissements, die oft von Japanern geführt werden, die sich nach der Anonymität der Großstadt eine Nische gesucht haben. Ihre Küchen spiegeln eine Tiefe wider, die man sonst nur in den Gassen Tokios oder Kyotos erwartet – eine Präzision im Handwerk, die mitunter fast schon philosophisch anmutet. Es ist das Ergebnis jener Entschleunigung, die Spandau als Kontrast zur hektischen Metropole bietet, die es ermöglicht, sich vollends der Kunst des Kochens zu widmen.