In Tempelhof-Schöneberg, einem Bezirk, der sich schon lange vor der Ankunft globaler Küchen als Drehscheibe für Handel und Wandel etablierte, findet sich heute eine erstaunliche Dichte an authentischen Pho-Erlebnissen. Die Gründe liegen weniger in einem Marketing-Hype als in einer organisch gewachsenen Gemeinschaft. Hier haben sich Köche niedergelassen, die das Handwerk des Nudelsuppen-Kochens von Generation zu Generation gelernt haben, oft mit Rezepturen, die über Jahre hinweg verfeinert wurden. Es ist diese Tiefe der Tradition, die Pho in Tempelhof-Schöneberg zu mehr als nur einem schnellen Mittagessen macht; es ist ein Stück kulinarischer Authentizität, das manch einer erst in Hanoi selbst vermuten würde. Man spürt die Hingabe an die Brühe, die stundenlang köchelt, und an die frischen Kräuter, die das Geschmackserlebnis vollenden.