In Lichtenberg, einem Bezirk, der oft übersehen wird, offenbart sich eine überraschende Hochburg für den Hotdog – jene scheinbar einfache Speise. Hier, abseits der glänzenden Mitte Berlins, spiegelt sich die Esskultur der Nachkriegszeit und der deutschen Teilung wider. Die Hotdog-Stände sind keine Franchise-Auswüchse, sondern oft alteingesessene Betriebe, die das Handwerk des Hotdogs seit Jahrzehnten pflegen. Man findet hier eine unaufgeregte Authentizität, die in anderen Teilen der Stadt selten geworden ist. Es ist die pragmatische Kulinarik der Berliner Arbeiterklasse und die Experimentierfreudigkeit der Wendejahre, die diesen Ort zu einem kleinen Mekka für Hotdog-Liebhaber macht – ein kulinarisches Kontinuum, das sich fernab von Michelin-Sternen behauptet. Die Preise sind moderat, die Qualität überraschend hoch und die Atmosphäre erinnert an ein Berlin, das sich noch nicht gänzlich gentrifiziert hat.