In Steglitz-Zehlendorf, wo die Havel still reflektiert und die Villen ihre Geschichten aus längst vergangenen Tagen flüstern, findet sich eine eigentümliche Anziehungskraft für Liebhaber des gepflegten Pub-Erlebnisses. Man könnte meinen, in einem Stadtteil, der so für bürgerliche Beschaulichkeit steht, gäbe es nur wenig Raum für die unkomplizierte Gastfreundschaft, die ein guter Pub auszeichnet. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Hier, wo das Leben eine Spur bedächtiger tickt als im rastlosen Zentrum, florieren Pubs als Oasen des Alltags. Es ist die Kombination aus gemütlicher Atmosphäre, dem Angebot an handverlesenen Bieren – oftmals auch von kleineren, regionalen Brauereien, die man anderswo kaum finden wird – und der ehrlichen, unverfälschten Pub-Küche, die diesen Ort für Kenner so besonders macht. Man kommt hierher, um dem städtischen Trubel zu entfliehen, sich in entspannter Runde auszutauschen und ein Pint zu genießen, das schmeckt, als wäre es eigens für diesen Moment gebraut worden.